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Loslassen oder Festhalten?
Das Leben ist eine ständige Übung in der Balance zwischen Loslassen und Festhalten.
In einer Welt, die uns ständig mit Erwartungen, Standards und Vergleichen konfrontiert, kann es leicht passieren, dass wir uns verlieren. Wir nehmen eine Rolle an, die nicht wirklich unsere ist, oder streben danach, jemand anderes zu sein, um irgendwo dazuzugehören. Doch was wäre, wenn „Ich bin ich“ genug wäre? Wenn das, was uns ausmacht, ohne Filter und Anpassungen einfach ausreicht?
Die Lieder von Rosenstolz, insbesondere „Ich bin ich“ und „Ich bin mein Haus“, greifen genau dieses Thema auf – sie sprechen von der Reise der Selbstakzeptanz, der Auseinandersetzung mit unserer eigenen Identität und der Frage, was wir in unserem Leben bewahren und was wir loslassen sollten.
„Ich bin ich“ – Loslassen von äusseren Erwartungen
Ich bin ich, und ich bin okay!“ – Mit diesem kraftvollen Satz sind wir aufgefordert, uns selbst zu erkennen und uns von den Erwartungen anderer zu befreien. Festhalten an den Vorstellungen, wie wir sein sollten – sei es durch gesellschaftliche Normen, familiäre Erwartungen oder die Meinungen von Freunden – kann uns davon abhalten, unser wahres Selbst zu entdecken. Das Lied ist eine Einladung, Loszulassen, was uns einschränkt und uns stattdessen auf das zu konzentrieren, was uns ausmacht. Viele von uns haben im Laufe ihres Lebens Momente erlebt, in denen sie versuchten, sich an Vorstellungen oder Ideale zu klammern, die von außen auferlegt wurden.
Wir halten fest an einem Bild von uns selbst, das nicht mit dem übereinstimmt, wer wir wirklich sind. Es ist eine Art Selbsttäuschung, die uns nicht weiterhilft. Doch „Ich bin ich“ lehrt uns, dass der Weg zur Freiheit im Loslassen liegt – das Loslassen von externen Erwartungen, die uns nie wirklich erfüllt haben, und das Loslassen von der Vorstellung, „perfekt“ sein zu müssen. Indem wir diese falschen Bilder ablegen, können wir uns von den Fesseln der Selbstzweifel befreien. Wir entdecken, dass wir genau so, wie wir sind, genug sind. Loslassen bedeutet hier nicht nur, sich von den Meinungen anderer zu trennen, sondern vor allem, uns selbst als das zu akzeptieren, was wir sind – mit all unseren Ecken und Kanten. Das ist die wahre Freiheit.
„Ich bin mein Haus“ – Festhalten am inneren Frieden
Das zweite Lied, „Ich bin mein Haus“, geht noch einen Schritt weiter und beschäftigt sich mit der Erschaffung eines inneren Raumes, der uns Halt gibt. Das Lied spricht davon, dass wir selbst der Ort sind, an dem wir Zuflucht suchen können. Es geht darum, festzuhalten an dem, was uns schützt und uns wirklich nährt: unsere innere Stärke und unseren Frieden.
In einer Welt, die uns ständig äußere Veränderungen und Unsicherheiten bietet, ist es notwendig, einen inneren Raum zu schaffen, der uns stabil hält. „Ich bin mein Haus“ fordert uns dazu auf, nicht nur von äußeren Umständen abzuhängen, sondern uns selbst als sicheren Ort zu begreifen. Dieser innere Raum wird zu einem Rückzugsort, in dem wir uns selbst finden, ohne den Drang, uns ständig an äußere Dinge zu klammern. Doch das bedeutet auch, dass wir Dinge loslassen dürfen, die uns in diesem inneren Raum blockieren. Negative Gedanken, Ängste und Selbstzweifel sind wie unnötiger Ballast, den wir nicht länger tragen sollten.
Festhalten an innerem Frieden bedeutet, dass wir unser inneres „Haus“ schützen, uns von äußeren Einflüssen nicht überwältigen lassen und uns den Raum schaffen, in dem wir wirklich wir selbst sein und wachsen können. Alles beginnt immer wieder mit dem ersten Schritt.
Doch Loslassen ist nicht immer einfach, vor allem, wenn wir an vertrauten Dingen festhalten, auch wenn sie uns nicht mehr gut tun. Der wahre Prozess des Wachstums liegt in der Balance – der Fähigkeit, bewusst zu entscheiden, was wir festhalten möchten und was wir loslassen sollten.
Es geht darum, herauszufinden, welche Teile unserer Identität uns wirklich ausmachen und welche wir loslassen dürfen, um authentisch zu leben.
Der Weg zur Selbstverwirklichung
Wir müssen lernen, uns von allem zu trennen, was uns nicht mehr dient, und gleichzeitig das zu bewahren, was uns erfüllt und schützt. Indem wir diesen Balanceakt meistern, können wir uns selbst entdecken und ein Leben führen, das im Einklang mit unserer wahren Identität steht – ganz im Sinne der Lieder von Rosenstolz. Der Weg mit HOLI B begleitet dich auf dieser Reise. Es gilt zu erkennen, dass du eigentlich nichts tun musst - außer du selbst zu sein! Und genau das fällt uns so schwer! Dabei zeigen das Zusammenspiel von Licht und Schatten, die inneren Bilder, die deine Identität formen. Erkennst du ihre Botschaft, erinnerst du dich mehr und mehr an deine Originalität.
Praktische Tipps für den Alltag
Achtsamkeit üben: Der erste Schritt in die Richtung, mehr Loszulassen und Festzuhalten, ist das Erkennen der eigenen Gedanken und Gewohnheiten. Welche Muster hindern uns daran, wir selbst zu sein? Wo klammern wir uns an etwas, das uns nicht dient? Achtsamkeit hilft uns, diese Muster zu erkennen und bewusst zu entscheiden, was wir beibehalten und was wir loslassen möchten.
Grenzen setzen: Die Fähigkeit, Grenzen zu setzen, ist ein wichtiger Bestandteil von Selbstschutz und Selbstachtung. In „Ich bin mein Haus“ wird das als der innere Raum beschrieben, den wir pflegen müssen. Indem wir lernen, uns abzugrenzen – sei es von toxischen Menschen oder belastenden Situationen – können wir die Kontrolle über unseren eigenen Raum bewahren.
Selbstfürsorge praktizieren: Loslassen bedeutet auch, sich von selbstzerstörerischen Verhaltensweisen zu trennen, die uns daran hindern, in unserer vollen Kraft zu leben. Das kann alles sein, von negativen Gedanken bis hin zu schlechten Gewohnheiten, die uns nicht mehr dienen. Festhalten hingegen bedeutet, sich die Zeit für Selbstfürsorge zu nehmen, sich selbst zu schätzen und zu achten.
P.S. Wer Bewusstseinshäppchen mit kulinarischen Genuss und Gleichgesinnten erleben möchte, findet regelmäßige Live-Events in unserem Veranstaltungskalender. Vielleicht begegnen wir uns!
Vanessa Marahrens