
Alles Liebe, oder was? – Ein Blick auf Liebesbeziehungen
Liebesbeziehungen sind ein faszinierendes Zusammenspiel zweier Menschen, die mit unterschiedlichen und unvergesslichen Biografien eine gemeinsame Erfahrung teilen möchten. Diese Erfahrung der Liebe kann mal mehr, mal weniger wert- und verantwortungsvoll sein. Wahre Liebe kann zwar nicht täuschen, doch oft sind es die eigenen Einstellungen zur Liebe, die uns enttäuschen.
Die Suche nach Liebe beginnt bereits mit unserer Geburt und zieht sich bis zu dem Moment, in dem wir uns bewusst mit dem Thema Liebesbeziehung auseinandersetzen. Auf der Suche nach Sicherheit, Stabilität, Zugehörigkeit und Komfort, verändern wir die Liebe, genauso wenn wir die Angst entwickeln, unsere Freiheit, Lebenslust und Ideale zu Güsten der Liebe zu verlieren.
Die Facetten der "idealen" Liebe in Liebesbeziehungen sind vielfältig und zeigen sich in unsere Fähigkeit mit Bindungen, Kompromissen, Abhängigkeiten, sozialen Rollen, Konflikten, Potenzialen, Ressourcen, Führungsstilen, der Beziehung zu uns selbst und zu anderen, Grenzen, Vertrauen, Konditionierungen, Mainstream-Denken, Anziehung und insbesondere der sexuellen Anziehung umzugehen.
Über den Verstand lassen sich viele Regeln aufstellen, doch bei der sexuellen Anziehung ist der Verstand oft machtlos. Welche Funktion soll diese Anziehung erfüllen? Intimität ist eine natürliche Anlage des Menschen. Manche spüren das Bedürfnis nach Intimität stärker, andere weniger. Obwohl sexuelle Anziehung ein Aspekt der Natur ist, haben wir Menschen die Fähigkeit, sie zu konditionieren.
Als Konstrukt der Konditionierung sollte die sexuelle Anziehung dazu dienen, bestimmte soziale Rollen zu erfüllen. Doch wie bei jeder Konditionierung wird oft nur ein Teil des Ganzen gestärkt – zumindest in unserer Kultur. Ein Blick hinter diese Konstrukte zeigt, dass Lebensenergie und Liebeslust eng miteinander verbunden sind und häufig missverstanden werden.
Ein Mensch, der vor Lebensenergie strömt, ist in der Regel attraktiver, auch in sexueller Hinsicht, als jemand, dem diese Energie niedrig zur Verfügung steht. Der strahlende Mensch wird eher als potenzieller Partner und für eine Liebesbeziehung auserwählt. Da jedoch diese empfangende Lebensenergie nicht von Dauer ist, entsteht oft das Gefühl der ständigen Wiederholung. Die Natur selbst sorgt auch hier für einen Ausgleich zwischen Senden und Empfangen, für die Polarisierung.
Intimität wird oft genutzt, um Ehe-, Beziehungs- und Familienkonzepte zu definieren. Manche Menschen definieren sogar ihr eigenes Selbstbild darüber. Da es sich um eine Lebenserfahrung handelt, die über persönliche und unpersönliche Grenzen hinausgeht, könnte es hilfreich sein, verschiedene Verhaltensweisen in Bezug auf Sexualität zu betrachten:
- Die Aktiven – Sie machen immer den ersten Schritt.
- Die Zurückhaltenden – Sie wirken schüchtern oder wie ausgebremst.
- Die Offenen – Sie sind grundsätzlich offen für (alle) sexuellen Erfahrungen.
- Die Platonischen – Sie können auch ohne Intimität leben und finden Kraft in nicht-sexuellen Beziehungen.
- Die Anziehenden – Sie ziehen Gelegenheiten und andere Menschen für sexuelle Erfahrungen wie ein Magnet an.
- Die Seelengefährten – Sie möchten auch in sexueller Hinsicht eine übersinnliche Erfahrung erleben, selbst wenn sie ein Leben lang denselben Partner haben.
Als reine Liebesenergie betrachtet, soll sie unsere Bedürfnisse nach Nähe und Distanz, Sicherheit, Bindung, Erfüllung und Nachwuchs definieren. Sie dient dem Schutz und der Erhaltung unserer Beziehungen. Doch als Lebensenergie umfasst sie alle Lebensformen und ist ein Ausdruck des menschlichen Daseins, der über die Liebesenergie hinausgeht.
In der Komplexität der Liebe und der Beziehungen zueinander liegt eine unendliche Tiefe, die es wert ist, erkundet zu werden. Lassen wir uns auf diese Reise ein und entdecken wir, was es bedeutet, wirklich zu lieben und welches Potential du in deiner Liebesbeziehung entfalten kannst.
Gratiela Niecznick
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